"WIRKLICHKEIT" - (K)EIN MÄRCHEN





Zwei Welten, die Lichtjahre trennen - sowohl im übertragenen Sinn als auch im Wortsinn - bilden die Kulisse für den Fortsetzungsroman "Wirklichkeit". Es sind Parallelwelten, und es gibt eine Verbindung zwischen ihnen. Das Thema der Parallelwelten spiegelt sich auch in der Beziehung der Hauptfiguren wider: Katharin und Tain. Sie leben jeweils in ihrer eigenen Wirklichkeit und sind so gegensätzlich, daß sich die Frage stellt, warum sie überhaupt zueinander in Beziehung treten. Tain - als Zyniker und Zweifler - will mit Katharin eigentlich nichts zu tun haben. Eigentlich. Die beiden liefern sich einen Schlagabtausch nach dem anderen, der sie trennt und gleichzeitig zu verbinden scheint. Rätsel türmt sich auf Rätsel. Katharin sucht nach Auflösungen, während Tain lieber nicht darüber nachdenken - und schon gar nicht reden möchte.
Wer ist noch dabei? Ein Android und dessen Programmierer, Tains Vorgesetzter, Tains Kollegen, Tains Liebschaften, Katharins Mitschüler, Lehrer, Kollegen, Freunde, Verwandte und andere Gestalten, die im Laufe von Jahrzehnten im Leben von Katharin und Tain eine Rolle spielen. Und einer ist auch immer dabei: Der Tod. In der "Wirklichkeit" geht es allerdings nicht nur um das Ende des Lebens, sondern auch um Verstummen, Verleugnung und Verneinen, kurz: Das Nichts. Und es geht um die Frage, ob bedingungslose Liebe ein Gegengewicht zum absoluten Bösen sein kann.




MENSCHEN IN "WIRKLICHKEIT"

Sel Veey
ist kein Mensch.

Tain Hett
fühlt sich nur in einem Steinturm sicher, und auch dort nicht immer.

Rega Mansfeld
Tain findet, daß Rega viel zu viel über ihn weiß.

Leen Dayna
Mutation mit verminderter Lebenserwartung.

Lilly Giulini
Eine Erinnerung aus Kreidestaub.

Daro Staale
Seine Aufgabe ist in erster Linie, die vielen Aufgaben, die er hat, sinnvoll abzugeben.

Casyle Sar
sieht ihre Aufgabe in erster Linie darin, anderen etwas zu geben.

Berenice Alder
mißt ihren Wert vor allem an ihrer Wirkung auf die Männer, die sie auswählt.

Inir Bendthaus
Eine Seejungfrau, die sich nicht zum Schweigen bringen läßt.

Talis Seera
hat gelernt, zu reden, ohne zu sprechen.

Léry Lassigue
ist die andere Hälfte von Inir. Bei ihrer Hochzeit haben sie mit Salzwasser angestoßen.

Katharin Hausser
will unbedingt den Längsgestreiften finden.

Der Längsgestreifte
ist eine Traumgestalt, gezeichnet von Qual und Zerstörung.

Constri
Als Katharins Schwester Constri endlich wieder auftaucht, entsteht der Film "Endless loop", ein Film über die Ewigkeit.

Gertrun "Runi" Rutt
Eifrig, voll von dissozialem Engagement und unbeschreiblich wohlmeinend.

Gangolf Manthey
bewegt sich locker-lässig zwischen Sadismus und Vereinsheim.

Cay-Thyl
hat für alle Fälle immer ein Pülverchen dabei.

Tyron
Ein Schattenwesen aus Papier.





"WIRKLICHKEIT": INHALT


Der erste Teil handelt von dem Informatiker Tain Hett, der als Zwanzigjähriger durch einen Verwandten die Gelegenheit bekommt, in einer anderen Welt Karriere zu machen. Diese Parallel-Welt nennt sich "Saroud". Tain arbeitet dort für Staale, einen Kommandanten des Raumflughafens Stellwerk. Mit achtundzwanzig Jahren entschließt sich Tain zur Rückkehr auf die Erde, wo er in der Saroud-Außenstelle "Lanwer" eingesetzt werden soll. Daraus wird jedoch vorerst nichts. Es kommt zu unvorhergesehen Ereignissen und zu einem Aufenthalt in einem Forschungsinstitut in Stellwerk-SalaRien, wo Tain sich ausgedehnte Wortgefechte - und nicht nur Wortgefechte - mit dem Androiden Sel Veey liefert. Es fällt ihm schwer, sich bewußt zu machen, daß Sel keine eigene Persönlichkeit besitzt.
Als Tain endlich nach Lanwer überwechseln kann, läßt er seine Verlobte Berenice in Stellwerk zurück.

Der zweite Teil beginnt in der Vergangenheit und handelt von der Schülerin Katharin, die Geld verdient, indem sie für Staale Texte bearbeitet. Von Staales Herkunft ahnt sie nichts.
Mehr als fünfzehn Jahre später lernen Katharin und Tain sich kennen. Tain ist inzwischen neunundzwanzig Jahre alt und eingesetzt in Lanwer. Er verschweigt Katharin seine Verlobung mit Berenice ...

Im dritten Teil versucht Tain vergeblich, zu entscheiden, woran er sich erinnern will und woran nicht. Die Erinnerungen kehren nicht nur als Gedanken, sondern auch in Gestalt lebendiger Wesen zu ihm zurück ...

Der vierte Teil handelt von Menschen, die keine sind, von Menschen, die keine mehr sind, und von solchen, die zu leben scheinen, auch wenn sie nicht leben können.

Der fünfte Teil beantwortet Fragen, aber nicht alle lassen sich beantworten ...





"WIRKLICHKEIT": ZEITGITTER


1. Teil: Hinter unseren Bergen

1.  Sel Veey - Gestalten der Furcht
1999:
Der achtundzwanzigjährige Tain Hett lebt in der fremden Welt "Saroud", wo er als Informatiker Karriere gemacht hat. Er möchte zur Erde zurückkehren und dort in der Außenstelle "Lanwer" arbeiten. Sein Kommandant Staale verhindert dies.


2.  L /. 7
1999 - 2000:
Tain streitet sich einen Winter lang mit dem Androiden Sel Veey, in der Hoffnung, daß Staale ihn endlich in die Heimat zurückkehren läßt. Sel Veey und dessen Programmierer Leen Dayna nehmen für Staale eine Schlüsselrolle ein. Von Leens Meinung macht Staale es abhängig, welche Entscheidung er trifft. Tain fühlt sich allen dreien ausgeliefert und sucht Halt in der Beziehung zu seiner Verlobten Berenice.



2. Teil: Menschenreste

1.  Gesellschaftsspiel
1978:
Die zwölfjährige Katharin erkennt, daß sie und ihre Mitschülerinnen nicht dieselbe Sprache sprechen.


2.  Keller
1981:
In ihrer Schule fühlt sich Katharin am wohlsten im Keller. Das ändert sich, als ihr Lehrer Herr Dobrock den Keller ebenfalls für sich entdeckt.


3.  Am Kanal
1983:
Katharin lebt allein im Haus ihrer Eltern, verdient durch Textbearbeitung viel Geld und hat ein verstörendes Erlebnis mit zwei Mitarbeitern eines Medienvertriebs.


4.  Der Längsgestreifte
Juli 2000:
Tain ist auf die Erde zurückgekehrt und arbeitet in Lanwer. Über den Balkon gelangt er in Katharins Wohnung. Er hat Katharin in einer Discothek gesehen und will sie kennenlernen. Tain ist ihr gleich so vertraut, als hätte er sie ihr Leben lang begleitet. Sie ist auf der Suche nach dem "Längsgestreiften", einer Traumgestalt, die gezeichnet ist von Leiden und Demütigungen. In Tain glaubt sie ihn gefunden zu haben, auch ohne Längsstreifen.


5.  Rhohausen
Frühsommer 2001:
Katharin begegnet Tain nur selten, weil er meistens mit anderen Frauen beschäftigt ist. Eines Tages hat Katharin die Gelegenheit, mit ihm zwischen Heckenrosen über eine stillgelegte Autobahnstrecke zu gehen. Sie stellt fest, daß sie Tain zwar nicht vertrauen kann, daß sie ihm aber etwas anvertrauen und mit ihm trauern kann.


6.  Elfer raus!
Ende März 2002:
Leens Tod bedeutet auch das Ende von Sel Veey, der anderen Programmierern unterstellt wird und dadurch seine Identität wechselt, sofern man überhaupt von einer Identität sprechen kann.


7.  Wer einmal liebt, dem glaubt man nicht
April 2002:
An einem kalten Morgen trifft Tain sich mit Katharin und teilt ihr in einer Parkgarage mit, daß er seit Jahren eine Verlobte hat und sie nicht verlassen wird. Ungeachtetdessen setzt er seine übrigen Verhältnisse fort. Katharin teilt ihm mit, daß sie für ihn wieder zu sprechen ist, wenn er sich von allen Frauen - einschließlich seiner Verlobten - getrennt hat.



3. Teil: Der Blütenzweig - Das Ewige im Vergänglichen

1.  Der Steinturm
März 2008:
Der nahende Frühling hat in Tains Augen mehr mit dem Tod zu tun als mit dem Leben.


2.  Betonwelt
April 2008:
Tain entdeckt im Haß einen Weg, den Haß zu verlieren ... wenigstens für einen Augenblick.



4. Teil: Ende ohne Ende

1.  Not feeling cold
Oktober 2008 - Mai 2009:
Es geht um die Frage, wer gewinnt ... und woran man erkennt, wer gewonnen hat.


2.  Novembermorgen
November 2009:
Ein Toter begibt sich in Konkurrenz zu einem Papierwesen. Hier stellt sich die Frage, wer lebendiger ist.



5. Teil: Gespräche mit einem Toten

1.  Beton zu Beton
Anfang 2010:
Endlich finden die Gespräche statt, die vorher nie stattfinden konnten ...


2.  Die Gezeichneten
In den Jahren danach, losgelöst vom Zeitrahmen:
Eigentlich passiert nichts mehr, und doch ...


3.  Kampf gegen das Nichts
Kann man gegen das Nichts ... siegen?

4.  Spiegelnder Abgrund
Eis und Wasser, verschwimmende Grenzen ...



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